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Peter Thalguter

Chronik der Schützenkompanie Algund

Die Geschichte des Algunder Schützenwesens besteht nicht nur aus den vergangenen 64 Jahren, sondern ist wahrscheinlich genauso alt wie jene der Tiroler Landesverteidigung, die ja bekanntlich unter Kaiser Maximilian I. im Jahre 1511 mit dem Landlibell zum ersten Mal landeseinheitlich geregelt wurde. Die Algunder Schützen gehörten zum Landesgerichtsaufgebot Burggrafenamt bzw. zum Landesgericht Meran. Univ. Doz. Dr. Franz Heinz v. Hye hat  im 1. Algunder Dorfbuch (erschienen 1986) die erste Erwähnung von Algunder Schützen so beschrieben:

„Um jeweils – auch in Friedenszeiten – über den Stand der Algunder Aufgebotsmannschaft informiert zu sein, hatten der Dorfmeister gemeinsam mit dem Anwalt Musterungen durchzuführen. Dementsprechend verzeichnet ein im lokalen Gemeindearchiv erhaltener „Außzug“ aus der Dorfmeisterrechnung über die Jahre 1663/65, daß diese beiden Gemeindefunktionäre nebst anderen am 4. November 1663 bei der „Mussterung“ 25 Kreuzer „verzört“ haben. Derselben Abrechnung ist zu entnehmen, daß die Algunder „Schizen“ am 18. Mai 1663 „daß Gwer an Meran abgeholt“, also von dort ihre Gewehre erhalten haben. Zum Unterschied von dieser ältesten Nennung der Algunder Schützen datiert der erste Hinweis auf einen eigenen lokalen Schießstand bzw. Schießstandbetrieb  erst aus dem Jahr 1762, als bei den Ausgaben des Dorfmeisters 3 Gulden für „Schiessgaben“ angeführt erscheinen.“

Man möge dem Autor dieser Chronik verzeihen, wenn hier nicht auf die ganze, mehrere hundert Jahre alte Geschichte der Algunder Schützen eingegangen wird. Zum einen fehlen darüber noch immer wichtige Quellen, zum anderen wurden zeitliche Epochen schon sehr detailliert wiedergegeben. Man erinnere sich hier an Matthias Ladurner Parthanes sen., der in seinem Büchlein „Algund 1809“ (herausgegeben 1959) in vortrefflicher Weise das Leben und die Taten der Algunder Freiheitskämpfer im Jahre 1809 beschrieben hat. Besonders ausführlich wird dabei das Wirken des Töllerbauern Peter Thalguter hervorgehoben, der als Anführer von ca. 4000 Burggräfler und Passeirer Schützen den Franzosen am Meraner Küchelberg am 16. November 1809 die letzte große Niederlage zugefügt hatte und wenige Tage später, am 21. November 1809, auf den Höhen von Jenesien durch eine feindliche Kugel ums Leben gekommen ist.

Die vorerst letzte Nennung einer Algunder Schützenkompanie vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges findet man in einem Bericht über die Algunder Jahrhundertfeier am 9. Mai 1909 in der Meraner Zeitung „Der Burggräfler“. Es muß für das Dorf eine denkwürdige Feier gewesen sein. Jedenfalls rückt zu diesem Anlaß nicht nur die Schützenkompanie Algund unter der Führung von Hauptmann Valentin Ladurner, Gruber in Vellau (1882 – 1954) aus, sondern auch der Algunder Landsturm, angeführt vom Bucherbauer Franz Wolf sowie das letzte Aufgebot unter dem Kommando des „Maratscherbauer“. Neben Kanonen und Schlachtvieh verfügte der Landsturm auch über einen „Feldpater“. Der eigentliche Festakt fand nach einem Anmarsch, vom Hirschenwirt an der „Reichsstraße“ ausgehend, im sog. Thalguter Anger neben dem Gasthof Thalguter im Ortsteil Dorf statt. Zu dieser Feier hatten sich viele Schützen, Landsturmgruppen, Reservisten und Veteranen aus dem Burggrafenamt eingefunden. Die Prominenz wurde angeführt von Feldmarschalleutnant R. v. Urich. Der Algunder Ortspfarrer Hochw. Prünster gestaltete die Feldmesse und weihte anschließend die neue Fahne der Schützenkompanie.

Dieselbe Fahne ist auch die altehrwürdige Fahne der heutigen Schützenkompanie. Sie zeigt auf beiden Seiten im Bilde die Algunder Kommandanten von anno Neun Peter Thalguter  und Balthasar Leiter, der Name des dritten Kommandanten Matthias Ladurner Oberdorner ist hingegen im Fahnenbande eingestickt. Gestaltet wurde die Fahne vom akademischen Maler Orazio Gaigher (1870 – 1938), vom gleichen Künstler also, der im Kurhaus von Meran auch die Kuppel in der Rotunde ausgemalt hat. Für die kunstvollen Stickereien der Fahne zeichneten die ehrwürdigen Schwestern des Dominikanerklosters Maria Steinach verantwortlich. Als Fahnenpatin und Spenderin der Fahne fungierte Frau Therese Wolf - Nutzbäuerin.

Im Ersten Weltkrieg rücken die Algunder Schützen als Standschützen oder als Kaiserschütze (Saxner Hans) an die Südfront gegen Italien aus. Nach dem verlorenen Krieg, der Einverleibung Südtirols durch das Königreich Italien beendet die faschistische Diktatur der Zwanziger Jahre vorerst die Vereinstätigkeit der Algunder Schützen.

Die Schützenkompanie Algund wird dann erst am 12. August 1958 nach mehreren Anläufen und auf Betreiben von Matthias Kiem-Stickler im Gasthof Gstör in Algund wiedergegründet. Anwesend sind: Landeskommandant-Stv. Mjr Georg Klotz, Bundesgeschäftsführer (Bundesmajor) August Pardatscher und der Leutnant der Schützenkompanie Lana Rechtsanwalt Dr. Hubert Vinatzer.

Zur Gründungsversammlung sind ca. 45 Interessierte erschienen. Als Hauptmann wird der ehemalige Kaiserschütze Hans Kuen – Saxner vorgeschlagen und einstimmig gewählt. Den Rest der Offiziere schlägt der Hauptmann vor, die allesamt von den Anwesenden mit großer Mehrheit gewählt werden. So bilden folgende Kameraden die erste Kommandantschaft der wiedergegründeten Schützenkompanie Algund:

Hauptmann                Hans Kuen – Saxner
Oberleutnant              Karl Ladurner - Tschötterle
Fahnenleutnant          Walter Dariz – Weigele
Zugleutnant                Hans Erlacher - Hofer
Fähnrich                      Josef Ladurner - Huber
Oberjäger                   Georg Kurz
Schriftführer               Adolf Pichler

Fähnrich Josef Ladurner trägt die altehrwürdige Schützenfahne von 1909. Sie wurde noch rechtzeitig vor den faschistischen Schergen in Sicherheit gebracht und nun aus dem sicheren Versteck zurückgeholt.

Im Gedenkjahr 1959, in welchem zum 150. Male der Tiroler Freiheitskämpfe von 1809 gedacht wurde, tritt die Schützenkompanie Algund auch außerhalb des Dorfes verstärkt in Erscheinung. Beim großen Landesfestumzug in der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck rücken 40 Mann und 2 Marketenderinnen aus.

Für den Hauptmann Hans Kuen ist es schon der zweite Landesfestumzug anlässlich eines Tiroler Gedenkjahres. Fünfzig Jahre vorher, im Jahre 1909 ist er schon einmal als junger Bub mit den Algunder Schützen an der Ehrenloge von Kaiser Franz Josef vorbeidefiliert. Bei seinem dritten Landesfestumzug im Jahre 1984 wird der Saxner Hans dann als 94-jähriger Ehrenhauptmann vom damaligen Bundespräsidenten der Republik Österreich Dr. Rudolf Kirchschläger persönlich in der Ehrenloge begrüßt.

Nach einer Amtszeit von zwei Jahren findet am 1. September 1960 im Gasthof Gstör die Neuwahl der Kommandantschaft statt. Diese Wahl stellt ein Kuriosum dar, weil die Begeisterung für die Schützenkompanie damals viele Kameraden anspornte, Verantwortung zu übernehmen und sich der Wahl zu stellen. Nach der Bestätigung der alten Kommandantschaft werden neben den bisherigen Chargen auch ein Oberleutnant-Stellvertreter und insgesamt 7 Unterjäger gewählt.
Wichtige Ausrückungen in dieser Zeit sind die Primizfeiern für Klaus und Silvester Laimer-Törggele. Der Ende 1960 im Bayerischen Hof zum ersten Male von den Algunder Schützen organisierte Schützenball wird von viel Prominenz besucht.

Mit dabei auch Landeskommandant-Stv. Major Georg Klotz mit Frau Rosa sowie Jörg Pircher – Hofmannbauer in Lana. Für sie ist es wohl einer der letzten gesellschaftlichen Höhepunkte vor einer Zeit, die ihnen große Opfer und Entbehrungen, Exil und Freiheitsentzug abverlangen sollte.Denn im Jahre 1961 erfährt das Schützenwesen in Südtirol einen tiefgreifenden Rückschlag. Es ist die Zeit  des Überlebenskampfes der Tiroler Identität in einem fremden Staat, der politisch in der großen Kundgebung von Sigmundskron gipfelt, wo Landeshauptmann Dr. Silvius Magnago das „Los von Trient“ ausspricht, viele aber das „Los von Rom“ meinen. Für einige Landsleute ist der von der Politik eingeschlagene Weg nicht zielführend. Durch Anschläge auf Strommasten und andere Einrichtungen versuchen sie, die Weltöffentlichkeit auf die Unterdrückung in Südtirol aufmerksam zu machen. Dies gelingt besonders mit der Feuernacht des 11. auf den 12. Juni 1961. Obwohl an den Anschlägen sich keine Algunder beteiligt haben, wird auch die Kompanie Algund von den, seitens der italienischen Behörden verhängten Verboten stark in ihrem Wirkungsgrad eingeengt. Dennoch zeigen sich die Algunder in den folgenden Jahren (bis 1970) bei verschiedenen Anlässen wie den Treffen in Naturns, Prad, Kaltern, Tramin, usw. oder sie organisieren Auslandfahrten zu ihren Schützenkameraden in Nord- und Osttirol. So z.B. nach Brixlegg, Fieberbrunn, Landl, Kufstein und Lienz.

Jedenfalls ist es mitunter auch ein Verdienst von Hauptmann Hans Kuen Saxner, daß das Schützenwesen in Südtirol zu Beginn der 70er Jahre sich wieder voll entfalten kann.

Am 15. Februar 1970 führt die Schützenkompanie Algund ihre Tätigkeit nun wieder offiziell fort, indem über die angesetzte Vollversammlung ein Protokoll verfasst wird. Wichtigster Punkt ist die Neuwahl der Kommandantschaft, die seit dem Jahr 1960 nicht mehr erneuert worden ist. Der mittlerweile in seinem 80. Lebensjahr stehende Hans Kuen wird als Hauptmann mit großer Mehrheit wiedergewählt. Zu seinem Stellvertreter und Oberleutnant wird Konrad Unterweger bestellt, der durch seine Tätigkeit genauso die jüngere Geschichte der Kompanie prägen sollte. In diesen Jahren ist die Begeisterung für das Schützenwesen in Algund – so wie in ganz Südtirol - jedenfalls groß. Neben den Veranstaltungen besuchen die Algunder die Gedenk- und Kompaniefeiern im ganzen Land. Kein Sonntag vergeht, an dem  die Kompanie oder eine Fahnenabordnung nicht unterwegs gewesen wäre. Die Ausrückungen müssen dann derart viele gewesen sein, so dass der Schriftführer Franz Illmer einmal wörtlich ins Protokollbuch schreibt: „Eine Einladung der Schützenkompanie aus dem Wipptal wird nicht Folge geleistet, da man den Protest der Frauen (= Ehefrauen) befürchtet.“

Und wenn heute in der Gemeinde Algund der Herz Jesu Sonntag als kirchlicher Feiertag einen Höhepunkt im Jahresablauf darstellt, so ist das ein Verdienst der Schützenkompanie Algund, die zu Beginn der Siebzigerjahre Pfarrer Hochw. Josef Chronst, die Algunder Vereine und die Bevölkerung von der Wichtigkeit dieser, eng mit der Tiroler Geschichte verbundenen Brauchtumspflege überzeugen konnte.

Welche Wertschätzung der Hauptmann Hans Kuen auch außerhalb des Dorfes genießt, erfährt man am 25. April 1971. Anlässlich der Geburtstagsfeier zur Vollendung des 80. Lebensjahres erhält er aus den Händen des damaligen Bundesmajors Dr. Bruno Hosp die Urkunde für die Ehrenmitgliedschaft des Südtiroler Schützenbundes überreicht, eine Auszeichnung, die in der Geschichte des Südtiroler Schützenbundes nur noch Altlandeshauptmann Dr. Silvius Magnago und Altlandesrat Dr. Anton Zelger zuerkannt wurde.

Nach einer weiteren Wiederwahl von Hans Kuen als Hauptmann im Jahr 1972 wird bei der Vollversammlung am 29. Jänner 1974 in der Kommandantschaft der Generationenwechsel vollzogen. Konrad Unterweger wird mit großer Mehrheit zum neuen Hauptmann gewählt. Er sollte dieses Amt bis 1996 bekleiden. Dem Althauptmann Hans Kuen Saxner wird am Herz Jesu Sonntag, den 23. Juni 1974 die Urkunde des Ehrenhauptmanns überreicht. Gleichzeit wird auch dem Bürgermeister Hans Gamper die von der Kompanievollversammlung am 25. 05. 1974 beschlossene Ehrenmitgliedschaft offiziell verliehen.Die erste große Bewährungsprobe für die neue Führung der Schützenkompanie Algund ist die Ausrichtung des 6. Bezirkschützenfestes Burgrafenamt-Passeier am 3. und 4. September 1977. Mit einer Beteiligung von ca. 1500 Schützen aus ganz Tirol erlebt die Gemeinde Algund nach der Jahrhundertfeier 1909 wieder einen großen Schützenaufmarsch.

Im Zuge dieses Bezirksfestes wird im alten Friedhof bei der alten Pfarrkirche im Ortsteil Dorf eine Gedenksäule gesegnet, die an die gefallenen Algunder Freiheitskämpfer von 1809 erinnern sollte, allen voran an den Kommandanten Peter Thalguter

Die Neunziger Jahre sind in der Geschichte des Südtiroler Schützenbundes auch die Jahre der großen Aktionen und Kundgebungen. Auch dabei stellen die Algunder Schützen stets ihren Mann. Am 20. Mai. 1991 beteiligen sie sich am sog. „Pfingstausflug“ nach Bozen, um zusammen mit anderen 5.000 Landsleuten gegen die Renovierung des faschistischen „Siegesdenkmals“ zu protestieren. Es folgt am 15. September 1991 die große Kundgebung auf dem Brenner, wo über Tirol und ein Europa ohne Grenzen nachgedacht wird.

Am 27. Februar 1983 wird im neuen Vereinshaus der Schießstand für Luftdruckwaffen feierlich seiner Bestimmung übergeben. Zwar konnte dieser kleine Schießstand die unter der Zeit des Faschismus vollzogene Schließung des traditionsreichen Feuerstandes nicht rückgängig machen, aber die Algunder Schützen verfügen nun doch wieder über eine Stätte, wo sie die Tiroler Tradition des Scheibenschießens pflegen können. Am 18. Februar 1989 wird der Schießstand dann um das „Schützenstübele“ erweitert. Die Finanzierung wurde damals von der Gemeindeverwaltung, der Raiffeissenkasse Algund und der Südtiroler Sparkasse –Filiale Algund bereitgestellt.

Am 20. August 1983 begeht die Kompanie Algund dann auch feierlich ihr 25-jähriges Bestehen seit der Wiedergründung mit einem großen Schützenfest. Zu diesem Anlass wird eine zweite Kompaniefahne angeschafft, um die in die Jahre gekommene historische Fahne zu schonen. Fahnenpatin ist Frau Hildegard Ladurner, die Ehefrau von Matthias Ladurner Oberdorner, welcher in direkter Linie vom gleichnamigen Algunder Kommandanten von anno 1809 abstammt und den man auch zu den engeren Vertrauten Andreas Hofers zählte.

Diese neue Fahne zeigt auf der Vorderseite den Tiroler Adler und auf der Rückseite die Wiedergabe des Heiligen Herzen Jesu mit der neuen Algunder Pfarrkirche, die mittlerweile zum neuen Wahrzeichen der aufstrebenden Gemeinde Algund geworden ist.

Doch das Jahr 1983 ist für die Schützenkompanie Algund nur ein Probelauf für das, was im Jahr 1984 - dem Tiroler Gedenkjahr - auf sie zukommen sollte. Neben den vielen Ausrückungen wie der großen Andreas Hofer Feier in Mantua, dem Landesfest  in Meran, der Einweihungsfeier auf der Pfandler Alm, dem großen Landesfestumzug in Innsbruck, spielt sich ein wichtiges kulturelles Ereignis gerade in Algund ab: das Andreas Hofer Volksschauspiel, geschrieben von Karl Wolf. Hier wird die Schützenkompanie – so wie andere Algunder Vereine auch – voll gefordert. Schon vor Beginn der Schauspiele müssen die Algunder Schützen „2 Mann abstellen, um ungebetene Gäste bei den Proben fern zu halten“. Fast jeder Schütze ist während der Aufführungstage im Einsatz, ob als Darsteller, als Komparse, als Organisator oder als Hilfskraft hinter den Kulissen. Noch heute erinnert der von den Schützen am Festplatz angebrachte Eisenadler an dieses denkwürdige Volksschauspiel.

Das Gedenkjahr hat in Algund dann am 23. und 24. November 1984 einen weiteren Höhepunkt zu verzeichnen. Erst 175 Jahre, nachdem der bekannte Algunder Schützenhauptmann Peter Thalguter bei den letzten Kämpfen mit den Franzosen auf Jenesien zu Tode gekommen ist, werden seine Gebeine von Jenesien in die Heimatgemeinde überführt und in einer würdigen Gedenkfeier auf dem alten Algunder Friedhof am Fuße der 1977 gesegneten Gedenksäule beigesetzt.

Ehrenhauptmann Hans Kuen feiert am 20. April 1985 seinen 95. Geburtstag. Und die Kommandantschaft rückt zur Gratulation aus. Es sollte für den Saxner Hans aber der letzte Höhepunkt als Schütze in einem arbeitsreichen Leben sein. Hans Kuen stirbt am 19. Dezember 1985 und wird einen Tag vor Heilig Abend unter großer Beteiligung der Algunder und Südtiroler Schützen auf dem Algunder Ortsfriedhof, der Stätte seines Wirkens als Algunder Totengräber, beigesetzt.

Der nächste Höhepunkt in der Vereinsgeschichte der Schützenkompanie Algund ist die Ausrichtung des 2. Gesamttiroler Jungschützentreffens am 24. Mai 1987. Über 1000 Jungschützen und Jungmarketenderinnen aus ganz Tirol marschieren in einem farbenfrohen Umzug und unter dem Applaus eines zahlreich erschienen Publikums durch die Algunder Straßen. An der mustergültigen Organisation wirkt die gesamte Algunder Kommandantschaft mit, allen voran der Jungschützenbetreuer der Kompanie Luis Trenkwalder. Dem Kameraden Trenkwalder verdankt die Schützenkompanie vorwiegend den Aufbau des Algunder Jungschützenwesens. Viele Jugendliche sind im Laufe der Jahre beigetreten und die Saat ist aufgegangen. Die Jungschützen von damals sind heute die führenden Männer der Schützenkompanie.

Und die Schützenkompanie Algund bemüht sich auch, wertvolles Kulturgut vor dem Verfall zu retten. Gemeinsam mit dem Alpenverein Algund wird 1980 auf dem „Ochsentod“ ein neues Wetterkreuz aufgestellt.Auf Betreiben der Kompanie restauriert der Malermeister Georg Thuille in Vellau eine alte Kapelle mit der dazugehörenden Kreuzigungsgruppe. 

Gleichzeitig wird am Algunder Waalweg in Plars ein Schützenkreuz aufgestellt dessen Korpus vom Grödner Schützenkameraden und Holzschnitzer Otto Rifesser angefertigt worden ist. Und für die verwaiste Kreuznische beim Törggele im Ortsteil Dorf hat Hauptmann Konrad Unterweger eine Christusfigur spendiert. Die Segnung der restaurierten Kapelle sowie der beiden Wegkreuze erfolgt am 9. Juni 1991 durch Ortspfarrer Hochw. Franz Pixner.

1992 wird dann auf Initiative der Kompanie eine altehrwürdige Kirchenfahne wieder aufgerichtet. Die „Bubenfahne“ wird nun bei jeder Prozession in der Pfarre Algund wieder mitgetragen.

Außerhalb des Dorfes zeigen die Algunder Schützen in den Neunzigerjahren stets ihre Bereitschaft zur Mitarbeit auf Bezirks- und Bundesebene. Sie stellen immer die notwendige Anzahl von Männern, wenn es gilt, für die Landesausstellungen der vergangenen Jahre die Aufgabe des Ordnungsdienstes zu übernehmen. So versehen die Algunder Schützen ihren Dienst im Kloster Neustift  (2x), auf Schloss Tirol und in der Brixner Hofburg.

Im Jänner 1996 steht wieder die Neuwahl der Kommandantschaft an. Hauptmann Konrad Unterweger stellt sich - trotz Drängen seiner Schützen - nicht mehr der Wahl, nachdem er 22 Jahre lang die Geschicke der Kompanie geleitet hatte. Es war damals eigentlich der einzige Augenblick in der über 50 Jahre alten Geschichte der 1958 wiedergegründeten Kompanie, wo sich unter den Algunder Schützenkameraden Ratlosigkeit und Besorgnis breit machte. Keiner wollte in die Fußstapfen des allseits beliebten und umsichtigen Hauptmanns treten. Die Beratungen, wer Nachfolger von Konrad Unterweger werden könnte, zogen sich in die Länge, bis ein Schütze sich den Mut fasste, aufstand und sich zur Übernahme der Kompanie bereit erklärte. Auch wenn Hauptmann Max Wenter diese Charge nur drei Jahre innehatte, so ist es doch sein Verdienst gewesen, dass ein weiterer Generationswechsel ohne Probleme vollzogen werden konnte. Denn damals meldeten sich mit Max Wenter viele junge Männer zum Dienst und Arbeit in der Kommandantschaft. Auch die dreijährige „Amtsperiode“ von Hauptmann Max Wenter war geprägt von einer intensiven Tätigkeit.

Am 24. April 1996 marschieren die Algunder Schützen in der Formation des Südtiroler Schützenbundes nach der Franz Innerhofer Gedächtnisfeier in Bozen zum ersten Mal bis vor das faschistische „Siegesdenkmal“. Der „Siegesplatz“ wird von den Schützen symbolisch in „Franz Innerhofer-Platz“ umgetauft.

Zu einer beeindruckenden Kundgebung für den Glauben und das Tiroler Geschichtsbewusstsein wird die 200-Jahrfeier der Herz Jesu Gelöbniserneuerung im Herbst 1996. Tausende von Schützen und Gläubigen aus allen Tiroler Landesteilen beteiligen sich am Kirchzug vom Palais Toggenburg durch die Bozner Straßen zum Bozner Dom. Auch die Algunder Schützen sind zu dieser einmaligen Feier in Kompaniestärke ausgerückt.

Am 3. Mai 1998 fand im Kursaal von Meran die 40-Jahrfeier des Südtiroler Schützenbundes statt, bei der auch eine starke Abordnung der Algunder Kompanie zugegen war. Dabei wurden auch die neueste Komposition von Florian Pedarnig „Wir Tiroler Schützen“ sowie der Film „Tiroler Schützen – zwischen Kultur und Wehrhaftigkeit“ von Regisseur Gottfried Degenghi uraufgeführt.

Das 40-jährige Bestandsjubiläum der Schützenkompanie Algund seit der Wiedergründung im Jahr 1958 wurde am Herz Jesu Sonntag, den 21.06.1998 begangen. Nach dem Besuch des Festgottesdienstes in der Pfarrkirche gab es einen Festakt im Gasthof Widmair in Plars, wo die Gründungsmitglieder der Kompanie u.a. von Bundesmajor Stefan Gutweniger mit der Andreas Hofer-Langjährigkeitsmedaille ausgezeichnet worden sind.

Die Kurstadt Meran stand am 29. und 30. August 1998 ganz im Zeichen des 15. Alpenregionstreffen der Schützen, bei dem auch die Algunder Kompanie unter dem Kommando von Hptm. Max Wenter in Kompaniestärke ausgerückt ist. Der Festakt fand auf dem Reitturnierplatz in Untermais statt, von wo aus sich der Festumzug über Kurpromenade und Freiheitsstraße bis zum Praderplatz führte. Dort wurden die ca. 6000 Teilnehmer in zwei großen Festzelten verköstigt.

Bei den Kommandantschaftswahlen am 29.01.1999 vollzieht sich dann der Generationswechsel auch an der Spitze der Kompanie. Der bisherige Oberleutnant Johann Mair – Brugger tritt an die Stelle von Hauptmann Max Wenter, der wegen der beruflichen Arbeitsüberlastung für dieses Amt nicht mehr zur Verfügung stand, aber als Oberjäger Mitglied der Kommandantschaft blieb.

Unter dem Kommando von Hptm. Johann Mair – Brugger rückte die Kompanie mit einer starken Fahnenabordnung am 20. Juni 1999 zum Landesfest des Südtiroler Schützenbundes nach Schlanders aus und in Kompaniestärke war man am 17. Juli 1999 beim Bataillonsfest in Sautens – Ötztal dabei. Und am 31.Oktober 1999 rückte eine Kompanieabordnung zum Gedenktag anlässlich des 100. Todestages von Franz X. Mitterer nach Proveis aus, dem Kuraten, der Bildung und Deutschtum im Deutschnonsberg geprägt hat.

 

An der Kundgebung für eine gerechte Lösung der Toponomastik am 27. März 2000 im Meraner Kursaal waren auch Offiziere der Schützenkompanie Algund vertreten.

Am 23. Juli und am 13. August 2000 verrichteten Schützenkameraden der Algunder Kompanie den Ordnungsdienst der Landesausstellung in der Brixner Hofburg.

Und am 30. Juli 2000 nahm eine starke Fahnenabordnung am 50-jährigen Wiedergründungsjubiläum der Schützenkompanie Mjr. Georg Klotz Walten teil, bei dem der Schützenkamerad Stefan Gutweniger die Heldenehrung vornahm.

Am 17. September 2000 feierte die Schützenkompanie Erzherzog Johann Schenna ihr 40-jähriges Wiedergründungsjubiläum. Unter dem Kommando von Hptm. Johann Mair Brugger rückten die Algunder als Ehrenkompanie aus.

Bei der außerordentlichen Versammlung des Bezirkes Burggrafenamt-Passeier wird Hptm. Johann Mair – Brugger am 25. Juni 2001 für die Dauer von einem Jahr als Bezirksbeirat in die Bezirksleitung gewählt.

Mit einer starken Fahnenabordnung nahm die Kompanie am 26. Mai 2002 an der Fahnenweihe der Schützenkompanie Franz Höfler Lana teil. Die neue Schützenfahne wurde dem im Gefängnis an den Folterungen verstorbenen Aktivisten der 60-iger Jahre gewidmet.

Anlässlich des Festaktes zur 1000-Jahrfeier der Gemeinde Algund am 12. Juni 2002 wurden von der Schützenkompanie die Kameraden Konrad Unterweger, Josef Schmider und Walter Dissertori mit dem Ehrenzeichen um Verdienste für die Dorfgemeinschaft ausgezeichnet.

Beim Kompanieexerzieren am 27. August 2002 in der Obstgenossenschaft Algund erhielten aus den Händen des Hauptmanns die Kameraden Stefan Gutweniger, Franz Raffl, Erich Christanell, Robert Zanluchi, Edi Zanluchi, Herbert Erlacher und Manfred Egger die ersten Berechtigungsausweise für das Tragen der Salvengewehre.

 

Anlässlich der 1000-Jahrfeiern der Gemeinde Algund richtete die Schützenkompanie Algund unter der Führung von Hptm. Johann Mair Brugger am 31. August und 01. September 2002 das 15. Bezirksschützenfest für den Bezirk Burggrafenamt-Passeier aus. Zum ersten Mal wurden bei einem Bezirksfest von den Schützen Säbel und Gewehre mitgetragen und zu den gegebenen Anlässen Ehrensalven abgefeuert. In Algund wird die erste Ehrensalve am 31. August 2002 abgefeuert und zwar von einer Ehrenformation des Bezirkes im Rahmen der Aufführung des Österreichischen Zapfenstreiches auf dem historischen Sammelplatz von anno Neun vor dem Kloster Steinach. Den musikalischen Teil des Zapfenstreiches hatte die Algunder Musikkapelle übernommen. Zu erwähnen ist noch, dass sich in der Ehrenformation des Bezirkes auch jene 7 Kameraden aus Algund befanden, die bereits die Gewehrausbildung erfolgreich abgelegt und den Berechtigungsausweis zum Tragen der Gewehre erhalten hatten. Das war auch dann die Initialzündung für die Algunder Kompanie, sich mit den historischen Waffen auszurüsten, um so die Feierlichkeiten im Dorf wieder gemäß der alten Schützentradition mit dem Abfeuern von Ehrensalven abhalten zu können. Es ist auch ein Verdienst von Hptm. Johann Mair - Brugger, dass für die Beschaffung sämtlicher Säbel und der insgesamt 32 Gewehre Sponsoren gefunden werden konnten, sodass die Kompanie hier keine Ausgaben tätigen musste.

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Am 20. Februar 2003 ist die Schützenkompanie Algund mit einer starken Fahnenabordnung und 11 Jungschützen und -marketenderinnen zur Andreas Hofer Gedenkfeier nach Mantua ausgerückt, welche der Bezirk Burggrafenamt-Passeier ausgerichtet hat. Und anlässlich der Andreas Hofer Gedenkfeier in Algund am 23. Februar 2003 rückte die Kompanie zum ersten Mal seit dem Ersten Weltkrieg wieder mit einem Gewehrzug aus und schoss vor dem Kriegerdenkmal auf dem Ortsfriedhof die erste Gewehrsalve.

An der Großkundgebung des Südtiroler Schützenbundes am 24. April 2003 auf dem Waltherplatz in Bozen hat auch eine Abordnung der Kompanie teilgenommen. Die Kundgebung, an welcher 2500 Schützen und Marketenderinnen teilnahmen, stand unter dem Motto „80 Jahre Faschismus in Südtirol“.

Als Dank für die Zurverfügungstellung der Säbel und der Gewehre hat die Schützenkompanie am Herz Jesu Sonntag den 29. Juni 2003 zu Ehren aller Sponsoren vor dem Algunder Rathaus eine Ehrensalve abgefeuert.

Auf Vorschlag von Zugleutnant Robert Zanluchi hatte die Kommandantschaft beschlossen, den Todestag von Freiheitskämpfer Peter Thalguter jährlich mit einer Gedenkfeier im alten Ortsteil Dorf zu begehen. Am Abend des 22. November 2003 war es dann soweit. Die Gedenkfeier begann mit einer Hl. Messe in der alten Pfarrkirche gefolgt von einer Ehrensalve und Kranzniederlegung vor dem Bildstock auf dem alten Friedhof, der letzten Ruhestätte von Peter Thalguter. Musikalisch wurde die Gedenkfeier vom Algunder Männerchor begleitet.

Mit Beginn 01.04.2004 hat die Schützenkompanie Algund von der Gemeindeverwaltung einen 9 Jahre gültigen Leihvertrag für einen Raum im alten Widum Ortsteil Dorf ausgehändigt bekommen. Im Oktober 2004 wird eine Tischlerei mit der Anfertigung einer Schrankfront beauftragt, wo von nun an alle Trachtenteile sowie alle Schriftsachen untergebracht wurden. Im Jahr 2005 hat dann die Spezialbierbrauerei Forst der Kompanie einen mit Schnitzereien verzierten Ausschank spendiert.

An der im April 2004 von der Pfarre Algund organisierten Volksmission hatten 13 Schützenkameraden von Algund aktiv mitgewirkt.

Am 22. Mai 2004 gaben sich in der Stadtpfarrkirche Meran Cordula von Mannstein und Matthias Wolf das Jawort. Auf Einladung von Frau Margherita von Mannstein von der Spezialbierbrauerei Forst durfte die Schützenkompanie Algund vor den zahlreich erschienenen Hochzeitsgästen in den Gärten von Schloss Forst auftreten und unter dem Kommando von Hauptmann Johann Mair - Brugger zu Ehren des Hochzeitspaares eine exakte Ehrensalve abfeuern.

Anlässlich der Kommandantschaftssitzung vom 03. Juni 2004 wurde die Möglichkeit diskutiert, im Vereinshaus den nicht mehr benutzten Tankkesselraum für ein Magazin und Waffenlager zu gewinnen, da dieser Raum unmittelbar an das bestehende Schützenlager angrenzte und nur durch einen Mauerdurchbruch mit diesem hätte verbunden werden können. Nach Einholung der diversen Kostenvorschläge wurden von der Kommandantschaft am 09. Juni 2005 die nötigen Umbau- und Anpassungsarbeiten an die entsprechenden Firmen vergeben. Die Gemeinde Algund hatte dazu einen großzügigen Unterstützungsbeitrag gewährt.

Auf Einladung der Gebirgsschützenkompanie Oberammergau wurde von der Kommandantschaft am 24. und 25. Juli 2004 ein zweitägiger Kompanieausflug in die Stadt der Passionsspiele organisiert. Die Teilnahme am 18. Fest des Gebirgsschützenbataillons Werdenfels, bei dem u.a. die Hl. Messe im Festspielhaus gehalten wurde, blieb bei allen Algundern in bleibender Erinnerung.

Am 02. und 03. Juli 2005 sind die Algunder in Kompaniestärke zum Bataillonsfest nach Lanz in Nordtirol ausgerückt. Unmittelbarer Anlass war am 02. Juli die Aufstellung und Weihe einer alten restaurierten Steintafel, die bei Arbeiten im Ortsfriedhof gefunden worden ist und auf welcher die Namen von 5 am Patschberg im Jahre 1809 gefallenen Burggräfler Freiheitskämpfer eingemeißelt sind, darunter die zwei Algunder Franz Hinterseber - Hebsacker und Johann Platter - Törggele.

Eine Ehrenformation bestehend aus den Kompanien Algund, Partschins, Schenna und Riffian schoss unter dem Kommando des Partschinser Hauptmannes Martin Haller bei dieser Gedenkfeier eine Ehrensalve. Beim eigentlichen Bataillonsfest am 03. Juli kommandierte Hptm. Johann Mair - Brugger den Burggräfler Schützenblock.

Zur Franz Innerhofer Gedenkfeier in Marling am 24. April 2006 rückte die Kompanie unter dem Kommando von Hptm. Johann Mair - Brugger als Ehrenformation aus, die zusammen mit Kameraden aus Partschins und Untermais zusammengestellt worden ist.

 

Zu einer zweitägigen Auslandsfahrt zum 25-jährigen Wiedergründungsfest der Gebirgsschützenkompanie Bad Endorf im Bayerischen Chiemgau ist es am 22. und 23. Juli 2006 gekommen, wo die Algunder in Kompaniestärke angetreten sind. Und am 06. August 2006 ist die Kompanie mit einer 21 Mitglieder starken Fahnenabordnung zur Wiedergründungsfeier der Schützenkompanie Kan. Michael Gamper Proveis ausgerückt.

Am 10. März 2007 reichten sich Hptm. Johann Mair - Brugger und seine Hilde die Hände zum Bund der Ehe. Ein Anlass für die Schützenkompanie in voller Stärke auszurücken und dem Brautpaar zu gratulieren. Als Geschenk gab es die traditionelle Hochzeitsscheibe, auf welche das Brautpaar und geladene Gäste im Algunder Schießstand einen Ehrenschuss abgaben. Zuvor musste der Hauptmann mit der Kompanie ein Gewehrexerzieren durchführen, was ihm aber nicht so gut gelang wie seiner Frau Hilde.

Anlässlich des Bezirksschützenfestes des Bezirkes Brixen in der Festung Franzensfeste wurde in der Fraktion Aicha am 12. Mai 2007 ein Exerzierwettbewerb organisiert. Die Schützenkompanie Algund unter dem Kommando von Hptm. Johann Mair - Brugger hatte daran teilgenommen und von der Jury eine zufriedenstellende Bewertung erhalten.

Auch im Schießwesen gelingt es unter der Kommandantschaft von Johann Mair – Brugger und seines rührigen Oberleutnants Robert Zanluchi, die Schützenkompanie Algund zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in Spitzenpositionen bei Bezirks- und Landesschiessen zu heben. So wurden die Algunder zweimal Bezirksmeister und im Jahr 2007 zum ersten Mal Südtiroler Landesmeister.

Am 11. Dezember 2007 stirbt in Brüssel Erzherzog Carl Ludwig von Habsburg-Lothringen, das fünfälteste Kind des letzten Kaisers Karl I von Österreich und Kaiserin Zita. Auf Einladung der befreundeten Schützenkompanie Zirl durfte eine Fahnenabordnung der Algunder Schützenkompanie unter dem Kommando von Hauptmann Hans Mair Brugger an den Begräbnisfeierlichkeiten in Wien am 12. Januar 2008 teilnehmen. Nach dem Requiem im Wiener Stephansdom bewegte sich der Trauerzug vom Stephansdom über die Kärntner Straße, die Führichgasse und die Tegetthoffstraße zur Kapuzinerkirche. Am Kondukt nahmen auch zahlreiche andere zivile und militärische Traditionsverbände aus den Ländern der ehemaligen österreichisch-ungarischen Monarchie teil. Am Eingang der Kapuzinerkirche wurde der Verstorbene durch die Schützenkompanie Zirl mit einer Ehrensalve verabschiedet. Carl Ludwig wurde anschließend in der Kapuzinergruft an der Seite seiner Mutter Zita beigesetzt.

 

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Am 26. Januar 2008 kommt es wieder zu einem Wechsel an der Spitze der Schützenkompanie Algund, nachdem Hptm. Hans Mair Brugger aus familiären Gründen sich nicht mehr einer Wiederwahl stellen wollte. Die Kompanieversammlung wählte den bisherigen Oberjäger Stefan Gutweniger zum neuen Hauptmann und mit ihm wurden auch viele neue Gesichter in die Kommandoebene befördert. 

 

Anlässlich dieses umfassenden Wechsels wurden dann auch am Andreas Hofer Sonntag, den 17. Februar 2008 mit Hans Mair Brugger, Hermann Christanell und Walter Dissertori drei Schützenkameraden vom Südtiroler Schützenbund wegen ihrer Verdienste um die Kompanie mit der Bronzenen Verdienstmedaille ausgezeichnet.

Gleich zu Beginn musste die neu gewählte Kommandantschaft im Jahr 2008 neben den ordentlichen Tätigkeiten zwei organisatorische Herausforderungen annehmen.Am 22. Juni 2008 galt es, die Kompanie für das Bezirksfest in Marling zu mobilisieren, was auch gelang, weil man dort mit einer ansehnlichen Stärke ausrücken konnte.

Am 12. und 13. Juni 2008 hatte die Schützenkompanie Algund die Ehre, beim Alpenregionsfest in Ohlstadt (Bayern) als Ehrenkompanie auszurücken. Wie es in Bayern bei Totengedenken üblich ist, musste die Ehrenkompanie aus Algund drei Ehrensalven hintereinander abfeuern, was ihr zur Zufriedenheit und Anerkennung aller Anwesenden sehr gut gelang.

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Und am 24. August 2008 beging die Kompanie selbst das 50. Jubiläum ihrer Wiedergründung, welches mit einem feierlichen Kirchgang, einer Totenehrung vor dem Kriegerdenkmal auf dem Ortsfriedhof und einem daran anschließenden Festakt im Vereinshaus in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste gebührend gefeiert wurde.

An der Kundgebung des Südtiroler Schützenbundes gegen den Faschismus und für Tirol am 08. November 2008 in Bozen hat sich die Schützenkompanie Algund mit einer Marketenderin und 10 Schützen beteiligt. In gleicher Stärke hat die Kompanie dann auch an der Kundgebung gegen den Faschismus des Schützenbezirks Pustertal am 25.04.2009 in Bruneck teilgenommen.

Die Tätigkeiten im Jahr 2009 standen ganz im Zeichen des Gedenkens an die zweihundertste Wiederkehr der Freiheitkämpfe von anno 1809, als die Tiroler unter der Führung von Andreas Hofer dem Franzosenkaiser Napoleon und seinen Bayerischen Verbündeten für die Freiheit des Landes erbitterten Widerstand leisteten. So wie schon im Gedenkjahr 1984 wurde im Vereinshaus und auf dem Festplatz von Algund vom 15. Mai bis 28. Juni 2009 in insgesamt 18 Aufführungen das Meraner Volksschauspiel von Carl Wolf gespielt. Unter den ca. 600 Laienschauspielern waren auch viele Mitglieder der Schützenkompanie Algund und wer von den Algunder Schützen nicht mitspielte, wirkte helfend hinter den Kulissen mit. Als Vizepräsident wirkte Hauptmann Stefan Gutweniger an führender Stelle im Organisationskomitee mit und war dort für den technischen Bühnenaufbau verantwortlich. Ebenso im Organisationskomitee dabei war Oberleutnant Robert Zanluchi. Hauptmann Stefan Gutweniger übernahm im Schauspiel selbst eine Sprechrolle, für zwei Monate verkörperte er den Algunder Vorsteher (Bürgermeister).

 

Die Kompanie beteiligte sich auch an der Aktion des Südtiroler Schützenbundes und setzte am Herz Jesu Sonntag, den 21. Juni 2009 vor der Roßstall-Mühle in Mitterplars einen Jubiläumsbaum (Bergahorn).

Ein weiterer Höhepunkt in Gedenkjahr 2009 war der Landesfestumzug in Innsbruck am 20. September 2009. Die Kompanie marschierte mit 26 Mitgliedern im Block des Burggrafenamtes mit. Dabei wurde Hauptmann Stefan Gutweniger die große Ehre zuteil, diesen 500 Mitglieder starken Block als Kommandierender anführen zu dürfen, im Gefolge der wieder mitgetragenen und mit Rosen geschmückten Dornenkrone. Der gesamte Bezirk Burggrafenamt – Passeier hat allerdings bei der Defilierung vor der Ehrentribüne bei der Hofburg die Ehrerweisung verweigert, als Protest gegen die beleidigenden Äußerungen maßgebender Politiker gegen die Schützen, die für das Mitführen der Dornenkrone eingetreten sind.

In Zusammenarbeit mit dem Bildungsausschuss Algund organisierte die Kompanie einen Geschichtsvortrag und konnte dabei als Referenten den ehemaligen Abgeordneten zum Südtiroler Landtag Matthias Ladurner – Parthanes gewinnen, der am 19. November 2009 im Vereinshaus über „Algund und seine Anführer von 1809“ referierte. Am 21. November 2009 wurde in der alten Pfarrkirche und im Friedhof im Ortsteil Dorf die Peter Thalguter Gedenkfeier abgehalten. Mit dabei waren auch die Schützenabordnungen von Schenna, Riffian, Partschins und Lana und aus Nordtirol die befreundeten Abordnungen aus Lanz und Zirl.

Am 13. Dezember 2009 durfte eine Ehrenformation, bestehend aus den Kompanien Algund und Franz Höfler Lana unter dem Kommando von Hauptmann Stefan Gutweniger bei der Josef Noldin Gedenkfeier in Salurn die Ehrensalven schießen.

Den würdigen Abschluss des Gedenkjahres in Algund bildete der nach vielen Jahren der Unterbrechung wieder organisierte Stefansball am 26. Dezember im Vereinshaus von Algund, der von vielen Algunder Bürger(innen), Schützenabordnungen und Volksschauspielern besucht wurde.

2010 verließ der rührige Zugleutnant Manfred Egger die Schützenkompanie Algund, um als Hauptmann die Schützenkompanie Tscherms zu reaktivieren. Am 15. und 16. Mai gab es dann in Tscherms das entsprechende Aktivierungsfest, bei dem sechs Algunder am 15. Mai in der Ehrenformation für den großen österreichischen Zapfenstreich dabei waren und am 16. Mai die gesamte Algunder Kompanie als Ehrenkompanie auftreten durfte. 

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Nach Unstimmigkeiten in der Schützenkompanie Tscherms kehrte Manfred Egger im Februar 2017 zur Schützenkompanie Algund zurück.

Im Jahr 2011 standen im Bezirk Burggrafenamt Passeier zwei Fahnenweihen auf dem Programm, an welchen die Kompanie jeweils teilnahm und zwar am 22. Mai 2011 mit einer Abordnung in Proveis und 29. Mai 2011 in Kompaniestärke in Marling. Auf Einladung der Spezialbierbrauerei Forst nahm die Kompanie am 16. Juni 2011 an der Einweihung des neuen Sudhauses teil.

Am 9. Juli 2011 fand in Pöcking am Starnbergersee (Bayern) die erste Trauerfeierlichkeit für den am 4. Juli 2011 verstorbenen österreichischen Kaisersohn und gefürsteten Grafen von Tirol Dr. Otto von Habsburg – Lothringen statt. Eine starke Ehrenformation mit 30 Mann aus dem Burggrafenamt, darunter 19 Schützen aus Algund, die restlichen aus Marling, Lana, und Partschins, unter dem Kommando des Algunder Hauptmanns Stefan Gutweniger hatte nach der Trauermesse die ehrenvolle Aufgabe, für den verstorbenen Habsburger eine Ehrensalve abzufeuern.

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Bei diesem Anlass konnten die Burggräfler auch die Bekanntschaft mit einem berühmten Trauergast machen. Fürstin Mariae Gloria von Thurn und Taxis erwies den Schützen die große Ehre und stellte sich für ein gemeinsames Gruppenfoto zur Verfügung. Auf den Tag genau 11 Monate später, am 9. Juni 2012 besuchte die Tochter des im Jahr 2011 Verstorbenen, Erzherzogin Monika von Habsburg die Gemeinde Algund und verlieh allen Schützen, die bei der Trauerfeier in Pöcking dabei waren, eine Erinnerungsmedaille bzw. Urkunde. Die Gemeindeverwaltung stellte für diese Verleihung den Innenhof des Rathauses zur Verfügung.

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Am 23./24. Juli 2011 fand zum ersten Mal in Algund ein Dorffest statt, dem 2012, 2014, 2016, 2018 und 2022 noch weitere 5 Auflagen folgen sollten. Die Schützenkompanie Algund war von Anfang an dabei

 

Vom 29. bis 31. Juli 2011 ist die Schützenkompanie das erste Mal zur Partnergemeinde von Algund nach Etzenricht (Freistaat Bayern - Oberpfalz) gefahren, wo sie herzlich aufgenommen und bewirtet worden ist.

Die Schützenkompanie hat im Bürgersaal des Thalguterhauses auch Filmaufführungen organisiert. Gezeigt wurden zwei Filme des bekannten Südtiroler Regisseurs Luis Walter, nämlich im März 2012 „Wo die Zuckerlen auf den Bäumen wachsen - Tiroler im Urwald (Brasiliens)“ und im Mai 2013 „Auf den Spuren Josef Noldins“.

Am 14. April 2012 sind die Algunder in Kompaniestärke und mit 13 Zivilpersonen zum Freiheitsmarsch „Ohne Rom in die Zukunft“ nach Bozen ausgerückt und haben ein Spruchband mit dem Text „Basta mit der Casta“ mitgetragen.

2012 hat man in Algund an jedem Wochenende in der Adventszeit das erste Mal einen Christkindlmarkt organisiert und mehrere Algunder Vereine dazu gewinnen können, einen Gastrostand zu betreiben. An den Wochenenden des „Goldenen Sonntag“ serviert die Schützenkompanie seither jedes Jahr Getränke und Speisen.

Neue Wege hat der Südtiroler Schützenbund am 18.05.2013 in Meran mit dem "iATZ“ Unabhängigkeitstag beschritten. Statt einem Marsch mit Fackeln und Trommelgewirr wurden die europäischen Minderheiten eingeladen, nach Meran zu kommen, um ihre Kultur, Traditionen und Gebräuche zu präsentieren und gleichzeitig für die politische Unabhängigkeit von den Nationalstaaten zu werben. Die Kompanie Algund hat für das Land Südtirol einen Beitrag geleistet und hat die Algunder Fahnenschwinger auftreten lassen, die von den Schweglern und Tamperer der Kompanie musikalisch begleitet wurden.

 

Am 22.04.2014 feierte Ehrenhauptmann Konrad Unterweger seinen 80. Geburtstag. Ihm zu Ehren wurde eine Geburtstagsscheibe angefertigt. Am 17.04.2022 beging Ehrenoberleutnant Sepp Schmider seinen 75. Geburtstag. Im Algunder Schießstand wurden beide Jubilare in Anwesenheit von Bürgermeister Ulrich Gamper von der Kommandantschaft gebührend gefeiert.

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Am 29.06.2014 hat die Schützenkompanie Algund zu diesem Herz Jesu Sonntag ein besonderes Zeichen mit dem Entzünden eines Bergfeuers in Form eines Kreuzes gesetzt. Als geeigneter Ort konnte in Absprache mit den Eigentümern ein steiler Abhang unterhalb des Gasthofes Ebeneich ausfindig gemacht werden. Seither wurde jeden darauffolgenden Herz Jesu Sonntag dieses Kreuz entzündet, auch in den Jahren der Corona-Pandemie 2020 und 2021. Einen Standortwechsel hat es – wegen der Änderung der Besitzverhältnisse der Wiese - 2022 gegeben, als das Kreuz unterhalb des Oberplatzer in Vellau entzündet wurde.

Am 07. Februar stirbt Kamerad Franz Innerhofer im 89. Lebensjahr. Der Verstorbene war Jahrzehnte lang Schießleiter der Kompanie und mitverantwortlich, dass die Gemeinde Algund wieder über einen Schießstand verfügt. Am 10. Februar 2015 hat ihn seine Kompanie auf seinen letzten Weg auf den Ortsfriedhof begleitet.

Die 100-ste Wiederkehr der Eröffnung der Kriegsfront im Süden Tirols durch den Eintritt Italiens in den I. Weltkrieg im Jahr 1915 wurde durch eine Reihe von Gedenkveranstaltungen in Erinnerung gerufen. So wurden am 18.04.2015 auf dem Waltherplatz in Bozen hunderte von Standschützenkreuzen aus Metall geweiht, die dann am 08.08.2015 im Zuge der Veranstaltung „An der Front“ von den Kompanien Tirols längs der Südfront vom Stilfserjoch bis nach Sexten aufgestellt wurden. Die Kompanie Algund hat ihr Kreuz zusammen mit den Kompanien aus Alpach, Außerfern und Telve auf der Malga Colo oberhalb Roncegno in der Valsugana aufgestellt. Zusammen mit der Schützenkompanie Telve haben die Algunder die Ehrenkompanie gebildet.

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Die Algunder Kompanie war dann auch vertreten bei der Gedenkfeier 100 Jahre Österreichisch Ungarischer Soldatenfriedhof Meran am 19.04.2015,

 

bei der Gedenkfeier in Zirl mit der dortigen Schützenkompanie am 23.05.2015 und beim Ausflug des Algunder Heimatschutzes zum Monte Piano / Monte Piana in den Sextner Dolomiten am 26.07.2015.

Vom 11.09. – 13.09.2015 hat sich die Schützenkompanie Algund wieder in den Dienst der Allgemeinheit gestellt und für  die Wirtschaftsschau Algund / Marling die gastronomische Verpflegung der Schaubesucher übernommen.

Auf persönlichen Wunsch der Verstorbenen fiel der Schützenkompanie die große Ehre zu, die Brauherrin zu Forst und Ehrenbürgerin von Algund, Frau Margarethe Fuchs am 11.12.2015 zur letzten Ruhestätte auf dem Meraner Stadtfriedhof zu tragen. Ebenso wurde der Schützenkompanie auf Wunsch der Trauerfamilie am 08.01.2016 der Ordnungsdienst für das in der Algunder Pfarrkirche stattfindende Requiem für Frau Margarethe Fuchs übertragen.

Am 20.02.2016 richtete der Schützenbezirk Burggrafenamt Passeier die Andreas Hofer Gedenkfeier in Mantua aus. Die Algunder stellten dabei vier Kameraden in der Ehrenformation und Hauptmann Stefan Gutweniger fiel als Bezirksmajor-Stv. die ehrenvolle Aufgabe zu, den Bezirksblock zu kommandieren.

Am 24.04.2016 folgte die Schützenkompanie Algund das erste Mal einer Einladung einer Kompanie aus dem Welschtirol und nahm mit einer Fahnenabordnung an der 30-Jahrfeier der Schützenkompanie Telve Valsugana teil.

Auch bei der zweiten Ausgabe des "IATZ" -Unabhängigkeitstages in Bruneck am 14.05.2016 fehlten die Algunder nicht.

Ein wichtiger Ausrückungstermin war das Bezirksfest des Bezirkes Burggrafenamt-Passeier in Meran am 18.06.2016: Am Abend fand nach dem feierlichen Einzug der Schützenabordnungen auf der Promenade vor dem Kurhaus die Aufführung des Tiroler Zapfenstreiches statt, gespielt von den Musikkapellen Sinich Freiberg und Garagzon. Auch hier wurde dem Algunder Hauptmann und Bezirksmajor-Stv. Stefan Gutweniger die große Ehre zuteil, die den Zapfenstreich ausführende Ehrenformation kommandieren zu dürfen.

Am 29.10.2016 organisierte die Schützenkompanie das erste Mal auf dem Algunder Schießstand im Thalguterhaus ein internes Kompanieschießen, an welchem sich auch die Familienangehörigen beteiligen durften. Mit Ausnahme des Pandemiejahres 2020 wurde diese Meisterschaft immer wieder ausgetragen. Der Sieger erhält als Preis für die Dauer eines Jahres eine Trophäe in Form einer bemalten Schießscheibe auf der die drei Erstplatzierten jeder Ausgabe namentlich festgehalten werden.

Der Höhepunkt im Jahr 2016 war sicherlich die Fahrt der Schützenkompanie nach Rom in den Vatikan zur Papstaudienz am 06. und 07. Dezember. Dazu eingeladen hatte die bekannte Jodelinterpretin Frau Anneliese Breitenberger, die für die hervorragende Organisation verantwortlich gezeichnet hat. Der Besuch der Hl. Messe zum 10. Todestag von Südtirol Freund Kardinal Dino Monduzzi im Petersdom in Anwesenheit zahlreicher Kurienkardinäle sowie tags darauf die Audienz mit Seiner Heiligkeit Papst Franziskus I in der vollbesetzten Sala Nervi waren für alle Mitglieder der Kompanie unvergessliche Erlebnisse. Der mitgereiste Primar am Meraner Krankenhaus Dr. Andreas Lochmann hat einen Kalender von dieser Fahrt in den Vatikan und mit den Bildern der Algunder Schützen und Marketenderinnen anfertigen lassen. Jede(r) Teilnehmer(in) hat als Erinnerung ein Exemplar ausgehändigt bekommen.

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Am 02.04.2017 tritt der Bezirksmajor des Bezirkes Burggrafenamt-Passeier Andreas Leiter Reber für alle überraschend von seinem Amt zurück, sodass sein Stellvertreter Hptm. Stefan Gutweniger die Geschäfte des Bezirkes übernehmen muss. Bei der Bezirksversammlung am 19.06.2017 wird Hptm. Stefan Gutweniger auf Wunsch der Hauptleute des Bezirkes zum Bezirksmajor gewählt, eine Charge, die er bis zu den ordentlichen Bezirkswahlen am 10.03. 2018 behalten sollte, aber dann in den Bundesausschuss gewählt wird.

Ein weiterer Höhepunkt im Kompanieleben war sicherlich die Ausrückung als Ehrenkompanie zur 40-Jahrfeier der Schützenkompanie Dorf Tirol am 02.07.2017. Als Ehrenkompanie mit insgesamt 16 Gewehrträgern unter dem Kommando von Hauptmann und Bezirksmajor Stefan Gutweniger hat man eine gute Figur abgegeben.

In der Zukunftswerkstatt „Südtirol kann“ in Kurtatsch am 28.10.2017 haben Vertreter der Kompanie sich an der Diskussion um die Vor- und Nachteile der beiden Zukunftsmodelle „Südtirol zurück nach Österreich“ oder „Freistaat Südtirol“ beteiligt und mit Wortmeldungen ihren Beitrag dazu geleistet.

 

Zusammen mit Frau Anneliese Breitenberger wollte die Kompanie in Algund wieder die Ballkultur aufleben lassen und hat für den „Grandprix – Trachtenball“ am 18.11.2017 mit „die Jungen Zillertaler“ und der „Kapelle Großglockner Kals“ zwei bekannte Musikkruppen verpflichten können. Die Enttäuschung über den Verlauf des Balls war aber riesengroß, denn trotz bester Organisation haben sich nur wenige Ballbesucher im Algunder Thalguterhaus eingefunden. Die Algunder Bevölkerung hatte die Kompanie im Stich gelassen, aber auch die Kompanien des Bezirkes Burggrafenamt-Passeier, von denen sich keine Abordnung hat blicken lassen.

Am 13.04.2018 hat im Bezirk eine Schießleitersitzung stattgefunden, bei welcher der Kamerad Daniel Rottensteiner überraschend für die Funktion des Bezirksschießleiters vorgeschlagen wurde. Die Bezirksleitung hat ihn dann in dieser Funktion bestätigt.

Gemeinsam mit dem Alpenverein Algund hatte die Kompanie 1980 auf dem „Ochsentod“ ein neues Wetterkreuz aufgestellt. Der Zahn der Zeit hat nach fast 40 Jahren aber seine Spuren hinterlassen, das Kreuz ist der Fäulnis zum Opfer gefallen. Da sich das Wetterkreuz an der Grenze zwischen den Gemeinden Algund und Dorf Tirol befindet, haben auch beide Schützenkompanien die Initiative ergriffen, dieses wieder instand zu setzen. Die Segnung des Wetterkreuzes am Ochsentod erfolgte am 03.06.2018 durch den Algunder Pfarrer Dr. Florian Pitschl und Diakon Franz Josef Cohen. Kamerad Siegfried De Rachewitz von der Schützenkompanie Tirol erklärte das Aufkommen der Wetterkreuze im Lauf der Geschichte. Auch die Pflege der Kameradschaft zwischen beiden Kompanien wurde im geselligen Beisammensein beim Unterötzbauer Hof gepflegt.

Auch anlässlich der 100-sten Wiederkehr der Beendigung des I. Weltkrieg im Jahr 1918 hat die Kompanie an verschiedenen Gedenkveranstaltungen teilgenommen. Mit dem Algunder Heimatschutz besuchte man am 04.08.2018 in Welschtirol das Werk Gschwendt und den Soldatenfriedhof Slagenaufi und nahm mit einer Abordnung am 05.08.2018 an der Gedenkfeier auf der „Cima Campo“ im Bellunesischen teil.

Zu Allerheiligen am 01.11.2018 hielten Kameraden der Kompanie beim Kriegerdenkmal auf dem Algunder Ortsfriedhof die Ehrenwache, wo von Hauptmann Stefan Gutweniger zu diesem Anlass die Namen aller im I. Weltkrieg gefallenen Algunder als Mahner für die Bewahrung des Friedens aufgerufen wurden. Ebenso beteiligte sich die Algunder Schützenkompanie am 04.11.2018 mit einer Abordnung an der Gedenkfeier auf dem Österreichisch-Ungarischen Soldatenfriedhof im Meran.

Die Jubiläumsfeier zum 60-jährigen Bestand seit der Wiedergründung im Jahr 1958 stand am 12.08.2018 ganz im Zeichen der gelebten Kameradschaft von Kompaniemitgliedern und Angehörigen. Auch der Standort war gut ausgewählt, wurde man doch im Buschenschank Saxner mit Gegrilltem und Getränken verwöhnt. Zuvor hatten die Teilnehmer in Zivil die H. Messe in der Algunder Pfarrkirche besucht.

Auf Ersuchen der Schützenkompanie Tirol hat am 09.09.2018 anlässlich der Verleihung der Tiroler Verdienstmedaillen und Verdienstkreuze eine aus beiden Kompanien gebildete Ehrenformation unter dem Kommando des Tiroler Schützenhauptmanns Christian Steinacher einen Landesüblichen Empfang auf Schloss Tirol mit Abfeuern einer exakten Ehrensalve getätigt.

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Am 01. und 02.06.2019 organisierte die Kompanie wieder einen Kompanieausflug nach Etzenricht, wo man beim großen Feuerwehrfest mitfeiern konnte.

Die Schützenkompanie leistete am 16.08.2019 wieder einen volkstumspolitischen Beitrag, indem sie sich an der Aktion des Südtiroler Schützenbundes beteiligte und für die Amtlichmachung der deutschen Ortsnamen eingetreten ist. So wie im ganzen Land wurden auch in Algund die deutschen Namen auf den Straßenschildern von 4 Ortseinfahrten mit einem wieder abziehbaren Aufkleber „DNA seit 97 J“ (= Deutsch nicht amtlich seit 97 Jahren) überklebt.

„Algund rockt“ hieß am 24.08.2019 das Musikevent auf dem Festplatz des Thalguterhauses, mit dem man als Schützenkompanie auch einmal anderes Publikum erreichen wollte.

Der Einladung der Spezialbierbrauerei Forst hat die Kompanie am 27.09.2019 folgegeleistet und sich am Festumzug „Oktober Forst“ beteiligt und hernach die Köstlichkeiten dieses kleinen Oktoberfestes genossen.

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Zum Anlass der 210. Wiederkehr der letzten Kämpfe der Tiroler Freiheitskämpfe auf dem Segenbichl oberhalb von Meran unter dem Kommando von Peter Thalguter fand am 17.11.2019 wieder eine Gedenkfeier statt, die gemeinsam von den beiden Kompanien aus Dorf Tirol und Algund organisiert wurde. Beide Kompanien bildeten dann auch die Ehrenformation bei der Thalguter Gedenkfeier in Algund am 23.11.2019, wo vor der letzten Ruhestätte des Algunder Freiheitskämpfers von anno Neun eine exakte Ehrensalve abgefeuert wurde.

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Bei der Pastoralvisite S.E. Diözesanbischof Ivo Muser am 26.01.2020 ist die Schützenkompanie Algund ist zum Einzug des Bischofs mit einer Ehrenformation angetreten.

 

Am 23. Februar 2020 rückte die Schützenkompanie Algund anlässlich der Andreas Hofer Gedenkfeier zum vorerst letzten Male in voller Stärke aus,

denn Anfang März 2020 mussten durch die Corona-Pandemie die Tätigkeiten der Schützenkompanie Algund eingestellt werden. Das bereits angelaufene Dorfschießen musste abgebrochen werden und auch sämtliche Versammlungen, Prozessionen und Feste konnten nicht mehr stattfinden. Die strengen oder in abgeschwächter Form für das Vereinsleben vom Staat erlassenen Einschränkungen haben bis zum Frühjahr 2022 angedauert. Trotzdem hat die Kompanie deswegen ihre Tätigkeiten nie eingestellt und immer versucht, den Kontakt zu den einzelnen Mitgliedern aufrecht zu erhalten. So hat man trotzdem die Hl. Messen zu Andreas Hofer und Herz Jesu in Tracht besucht und die Herz Jesu Feuer entzündet.

Den wohl aufwendigsten Dienst hat die Schützenkompanie Algund mit dem Ordnungsdienst bei den Messfeiern in der Algunder Pfarrkirche versehen. Ab dem 23.05.2020 bis 05.09.2021 haben 50 Mitglieder jeweils zu zweit an allen Wochenenden und an den Feiertagen die Messebesucher beim Einlass bezüglich der maximal zugelassenen Zahl, des Gebrauchs der Maske und der Desinfektion der Hände kontrolliert.

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Am 24.04.2021 konnte eine Fahnenabordnung zur Gedenkfeier nach Marling anlässlich des 100. Todestages von Lehrer Franz Innerhofer ausrücken.

 

 

Zu Ostern 2021 wurde am Algunder Waal Weg wieder das restaurierte „Schützenkreuz“ aufgestellt.

 

Am 11.06.2021 zum 60-igsten Jahrtag der Feuernacht wurde in einer Obstwiese in Forst ein Strommasten rot angeleuchtet, als Zeichen der Erinnerung an die Geschehnisse der Anschläge in den 60-er Jahren und an die Folgen für die Aktivisten.

 

Zur Gedenkfeier 100 Jahre Kriegerdenkmal in Zirl am 12.09.2021 ist die Schützenkompanie Algund mit einer starken Fahnenabordnung ausgerückt.

Die Kommandantschaft beschloss am 14.12.2021 für die Schützenkompanie eine eigene Homepage einzurichten und beauftragte Ltn. Manfred Egger mit der Umsetzung.

2022 schien sich die Lage in Bezug auf Corona zu entspannen. Das Alpenregionstreffen in St. Martin in Passeier vom 13. - 15. Mai 2022 wurde von den Algundern wieder in Kompaniestärke besucht

und auch bei der 3. Ausgabe des "IATZ"-Unabhängigkeitstages in Meran am 04.06.2022 verrichtete die Kompanie ihren Dienst, indem sie mit 12 Mitgliedern den Wachdienst übernahm.

Wichtigster Punkt bei der Bundesversammlung des Südtiroler Schützenbundes, am 18.06.2022 im Waltherhaus von Bozen war die Wahl der neuen Chargen der Bundesleitung, bei welcher sich Hauptmann Stefan Gutweniger für die Funktion des Landeskommandanten beworben hatte. Die Wahl fiel allerdings mit knappen 5 Stimmen Unterschied zu Gunsten des Mitbewerbers Hptm. Roland Seppi von der SK Schabs aus.

Mit einer starken Abordnung nahm die Schützenkompanie Algund an der Kundgebung des Südtiroler Schützenbundes „100 Jahre Marsch auf Bozen“, am 01.10.2022 vor dem Rathausplatz in Bozen teil. Diese Kundgebung galt der Erinnerung des Marsches der italienischen Faschisten auf Bozen am 01.10.1922, anlässlich welchem der letzte Bürgermeister von Bozen Julius Perathoner widerrechtlich seines Amtes enthoben worden ist.

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Am Donnerstag, 06. Oktober 2022 wurde Altdekan Heinrich Ganthaler in Algund zu Grabe getragen. Der Schützenkompanie Algund wurde die große Ehre zuteil, als Sargträger den Verstorbenen auf seinen letzten irdischen Weg begleiten zu dürfen.

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