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Peter Thalguter

Fahnenweihe der Schützenkompanie Algund

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Am 16. Juni 2024 wurde im Garten von Schloss Forst der Schützenkompanie Algund die neue Kompaniefahne von Fahnenpatin Cordula Wolf übergeben und anschließend von Dekan Albert Schönthaler geweiht. An dieser Fahnenweihe haben insgesamt 250 Ehrengäste, Marketenderinnen und Schützen aus dem Bezirk Burggrafenamt und Passeier teilgenommen.

Die Vorbereitungen zu diesem Festakt dauerten ca. ein Jahr, nachdem Frau Cordula Wolf sich bereit erklärt hatte, die Patenschaft für diese neue Fahne zu übernehmen. Und dass die Algunder Schützenkompanie so eine schöne Fahne bekommen hat, verdankt sie vor allem der Fahnenpatin, die nicht nur die Embleme vorgeschlagen, sondern mit viel Geschmackssinn auch die Aufmachung der Fahne mitgestaltet hat. Diese wurde dann fachkundig vom Unternehmen Hofer – Ritter aus Bozen hergestellt.

Die Feierlichkeiten begannen um 09:30 h in der Verladezone der Spezialbierbrauerei FORST mit der Meldung an den Bundeskassier des Südtiroler Schützenbundes Major Franz-Josef Roner durch Bezirksmajor Hannes Holzner und es folgte die Frontabschreitung vor der Bundesfahne mit Bundesfähnrich Obltn. Robert Ventir sowie vor den angetretenen Formationen der Musikkapelle Gratsch, der Schützenkompanie Algund, der Ehrenkompanie Erzherzog Johann Schenna, der Algunder Vereinsabordnungen und der Abordnungen der Kompanien aus dem Bezirk Burggrafenamt Passeier.

Nach dem Einzug der Formationen in den Schlossgarten, übernahm Bezirksmajor Hannes Holzner das Gesamtkommando und Dekan Albert Schönthaler konnte somit pünktlich um 10:00 h mit der Zelebration der Hl. Messe beginnen, musikalisch begleitet durch das Spiel der Musikkapelle Gratsch. Nach dem Evangelium schoss die Ehrenkompanie Erzherzog Johann Schenna unter dem Kommando von Hauptmann Thomas Egger eine exakte Ehrensalve.

Nach der Hl. Messe konnte der Algunder Schützenhauptmann Stefan Gutweniger alle Teilnehmer und namentlich einige der zahlreich erschienenen Ehrengäste begrüßen, in erster Linie Dekan Albert Schönthaler, die Schlossherrin Frau Margherita Fuchs von Mannstein, ihre Tochter und Fahnenpatin Cordula Wolf sowie Bürgermeister Ulrich Gamper. Nach den Grußworten des Bürgermeisters und des Bundeskassiers hielt Dr. Alexander von Egen eine denkwürdige Festansprache, in welcher er nicht nur auf die Geschichte der Schützenkompanie Algund einging, sondern auch auf das Geschehen rund um das wundertätige Gnadenbild der Schutzmantelmadonna von Kloster Maria Steinach, neben Schloss Forst das zweite Emblem der neuen Schützenfahne.

Besonders feierlich erfolgte dann die Übergabe der neuen Fahne durch die Fahnenpatin Cordula Wolf an den Fähnrich der Schützenkompanie Algund Peter Markt. Nach dem Entrollen der Fahne bekam diese die Weihe von Dekan Albert Schönthaler und nach dem Fahnenkuss mit der Bundesfahne war sie sogleich für die Angelobung der Neumitglieder der Schützenkompanie Algund bereit. Die Marketenderinnen Elisabeth Egger, Elisa Sighele sowie die Schützen Korbinian Markt, Manuel Gruber, Leonhard Ladurner, Markus Ladurner, Samuel Gorfer und Peter Pixner gelobten durch Festhalten des Fahnentuches dem Schützenbund und der Schützenkompanie die Treue.

Hauptmann Stefan Gutweniger erinnerte dann im Rahmen des Totengedenkens alle Teilnehmer daran, dass der Frieden und die Demokratie als Regierungsform kostbare Güter sind, die es zu bewahren gilt. Gerade die Kriege in der Ukraine und im Nahmen Osten zeigten, dass Soldaten und vor allem unschuldige Frauen und Kinder durch Gewalt einen schrecklichen Tod sterben. Mit dem Abfeuern einer weiteren Ehrensave durch die Ehrenkompanie Erzherzog Johann Schenna, der Kranzniederlegung vor dem Gnadenbild der Schutzmantelmadonna und dem Abspielen des Kameradenliedes und der Tiroler Landeshymne durch die Musikkapelle Gratsch wurde der Festakt im Schlossgarten beendet.

Es folgte der Festumzug der Formationen bei klingendem Spiel der Musikkapelle Gratsch mit Defilierung vor der Bundesfahne und den Ehrengästen im Innenhof des Brauereigeländes und Ankunft und Auflösung vor dem Sixtussaal. Alle Teilnehmer wurden von der Schützenkompanie Algund zu Speis und Trank eingeladen, sodass auch der gesellige Teil der Fahnenweihe seinen Anfang nehmen konnte und für manche bis in die späten Abendstunden hinein andauerte.

Die Fahnenweihe der Schützenkompanie Algund ist rückblickend eine würdige Feier gewesen. Allen, die an der Organisation und Abwicklung mitgewirkt haben, gebührt der innigste Dank der Schützenkompanie, allen voran der Präsidentin und Schlossherrin Margherita Fuchs von Mannstein, der Fahnenpatin Cordula Wolf und Herrn Christian Hofer und seinem Team von der Spezialbierbrauerei FORST.

 

Das wundertätige Gnadenbild der Schutzmantelmadonna von Kloster Maria Steinach und Schloss Forst als Fahnenembleme

Ein sakraler Schatz, der fast 240 Jahre als verschollen galt, hat seine Heimat im Kloster Maria Steinach in Algund.

Im Jahre 1782 wurde das Kloster Maria Steinach unter Kaiser Joseph II. aufgehoben. Durch die damalige Enteignung des Klosters und den Verkauf der Kirche, des Klostergebäudes und der gesamten Kunst- und Wertgegenstände, blieb den damaligen Schwestern nur der Rückzug in das Dominikanerinnenkloster nach Lienz.

In dieser Zeit scheint auch das Gnadenbild abhandengekommen zu sein.

Laut der Überlieferung wurde dieses Bild zur Reformationszeit im Tauferer Tal ins Wasser geworfen und von der Etsch bis nach Algund geschwemmt. Dort entdeckte man es, weil es im Wasser leuchtete. Das Bild wurde in die Klosterkirche der Dominikanerinnen gebracht und sofort setzte eine rege Verehrung dieses Muttergottesbildes ein.

1846 wurde das Kloster Maria Steinach von den Lienzer Dominika­ nerschwestern zurückgekauft und 1848 wiederbewohnt. Das Bildnis blieb - auch laut einer Chronik im Jahre 1903 - jedoch verschwunden und galt als verloren. Im Jahre 2019, genauer gesagt am 22.Mai, fand die Priorin Maria Dorothea Lunger das als verschollen geglaubte Bild jedoch im Archiv des Dominikaner­ innenklosters in Lienz.

Aus historischer Verpflichtung, da die Eigentümer des Schloss FORST ehemals als Schutzherren fungierten, ließ Margherita Fuchs­ von Mannstein, die Präsidentin der Spezialbierbrauerei FORST, das wundertätige Bildnis, welches schadhaft war, restaurieren.                                                                                                                                                                                                                                                                                              

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